1914 wurde durch die Schriftstellerin Gräfin Baudissin der “Münchner Frauenclub” gegründet. Es war eine Vereinigung von Schriftstellerinnen, Kunstmalerinnen, Bildhauerinnen und künstlerisch interessierten Frauen.
Nach der national-sozialistischen Herrschaft, die nur gesinnungstreue Vereine duldete, ließ Frau Lörik-Kummer 1948 den Münchner Frauenclub neu erstehen. Sie war es auch, die sich dem Internationalen Lyceum Club anschloss – seit 1951 hieß es nun “Deutscher Lyceum-Club München”.
1952 übernahm Pilar Prinzessin von Bayern nach dem Tode von Frau Lörik-Kummer die Leitung des Clubs. Als Familienmitglied der kunstsinnigen Wittelsbacher und selbst ausübende Kunstmalerin war sie prädestiniert, diese Rolle zu übernehmen. Frau Edmée Sprecher-Robert, die internationale Lyceum Club Präsidentin, die gleich nach dem Ende des 2. Weltkrieges großherzig die Deutschen Clubs in die internationale Gemeinschaft wieder einschloss, wählte sie bald als Vertreterin des Deutschen Verbandes in das internationale Central-Büro BCI. Prinzessin Pilar hat mit viel Takt in ihrer aufrechten und großzügigen Art viel Anerkennung und Vertrauen bei den Club-Schwestern gewonnen und damit viel dazu beigetragen, dass man im Ausland die Deutschen wieder in der Völkergemeinschaft akzeptiert hat.
Gemäß den Statuten, – “ein ständiges Versammlungslokal zu haben” – begann die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Nach längerem Suchen, – es war die Zeit des Wiederaufbaues – bot sich eine einmalige Gelegenheit an: ein Ruinengrundstück des Bayer. Staates, das unter Denkmalschutz stand, in der Maximilianstraße, das vom Landbauamt zum Wiederaufbau angeboten wurde. Eine junge Architektin Elsa Schwarzer, Mitglied des Clubs, durch ihren Erfolg und ihrer vielseitigen Tätigkeit bekannt, die auch das Ansehen und Vertrauen bei den maßgebenden behördlichen Stellen und Banken besaß, gelang es einen 40jährigen Erbpachtvertrag vom Bayerischen Staat zu beschaffen, sowie den Bau mit Fremdkapital und Einsatz von Eigenkapital durchzuführen. Am 9./10. Januar 1958 fand die Einweihung statt.
Der Club zählte inzwischen 200 Mitglieder, unter ihnen befanden sich namhafte und prominente Künstlerinnen.
Der Höhepunkt in der Geschichte des Clubs ist aber der erste Weltkongress, der 1965 zum ersten Mal nach dem 2. Weltkrieg unter der Schirmherrschaft von Frau Wilhelmine Lübke in der Bundesrepublik statt fand. Eigentlich sollte dieser symbolhaft in Berlin stattfinden, durch die unglückliche, politische Tatsache der Teilung Deutschlands fiel die Wahl auf München. Es wurde ein glanzvolles Ereignis, das allen Teilnehmerinnen ein unvergessliches Erlebnis blieb.